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Diesel-Motor gegen Funkstörungen?


Lange Zeit galt ein Dieselmotor als das ultimative Mittel gegen Funkstörungen ("Zündfunken") im Auto. Das ist heute leider nicht mehr so.

In alten Zeiten funktionierte ein Dieselmotor rein mechanisch. Wenn er erst mal lief, konnte man theoretisch die elektrischen Nebenaggregate abklemmen und der Motor wäre weiter gelaufen. Manche OMs halten u.a. deshalb ihren alten Diesel-Golf II am Leben – auch weil dafür die aktuellen EMV-Gesetze nicht gelten und deshalb höhere Sendeleistungen als etwa 100 W legal möglich sind.

Die ersten Vorboten der neuen Zeit gab es auch da schon: Die Steuerung eines Automatikgetriebes ließ sich auch damals oft nicht vollständig entstören. In der Zeit der elektronischen Einspritzung, der geregelten Katalysatoren und der vielen Sicherheits- und Komfortcomputer in den heutigen Autos wird die Situation immer problematischer. Hilfe von den KFZ-Herstellern ist kaum zu erwarten, denn die interessieren sich nur für die Einhaltung der EMV-Normen. Aber Amateurfunk ist, wenn man die Physik bis an die Grenzen ausreizt und sich eben nicht um die als Minimum vereinbarten Grenzwerte schert.

Beispiel Opel Meriva

Auf der Probefahrt konnte ich die Funkentstörung nur mit dem Autoradio prüfen und dieser Test verlief ausgesprochen positiv: Auf Mittelwelle ist wirklich Ruhe. Ich kann also so ziemlich überall in Deutschland und zu jeder Tageszeit den Deutschlandfunk empfangen, dessen UKW-Sendernetz doch zahlreiche Laufmaschen hat. Der Sender in der Nähe von Bayreuth auf 549 kHz rauscht im Großraum München vernehmlich, ist aber problemlos aufzunehmen. Das gelang mir noch mit keinem Benziner, mit dem ich das unter der Fahrt probieren konnte.

Als ich dann meinen Wagen (Baujahr 2007) bekam, hatte ich auf 2m und 70cm auch kaum Probleme. Auf 145,6875 MHz habe ich eine Pfeifstelle, aber da brauche ich nur die Rauschsperre etwas anzuziehen. Auf DB0PE führt das zu einem Zwitschern im Hintergrund, das aber die Reichweite kaum einschränkt. Bei SSB höre ich leise etwas durch, aber das stört nicht weiter; erst müsste eine horizontal polarisierte Antenne her. Bei einem Opel Corsa hatte ich eine ähnliche Pfeifstelle auf 145,600 MHz.

Auf Kurzwelle sieht es leider schlechter aus. An den Gegenmaßnahmen übe ich noch:

  • Statt der Zündung höre ich jetzt die Einspritzanlage. Auf 10m ist das noch minimal, aber auf 20m bereits ziemlich störend. Auf 40m sind die Störungen bei S7.
  • Die Autoelektronik stellt einen 1-kHz-Lattenzaun hin. Genau sind es ein paar Hz weniger, denn beim Abstimmen in 1-kHz-Schritten steigt der Ton langsam an. Bislang habe ich noch keine Idee, wo diese Störungen herkommen. Aber z.B. unter dem Fahrersitz habe ich einen größeren Elektronikkasten, aus dem zahlreiche Kabel quellen...

Die Einspritzanlage lässt sich leicht identifizieren: Wenn ich den Motor zum Bremsen benutze, ist diese Prasseln weg. Das hilft mir aber bei der Beseitigung nicht – wo sollte ich Entstörmaßnahmen ergreifen? Der Motor steckt quer im Motorraum drin und da geht es so eng zu, dass selbst der Ölmessstab um die Ecke geführt wird. Auf dem Motor ist eine Abdeckung drauf, man sieht nichts. Auch eine engagierte Werkstatt hat von solchen Effekten keine Ahnung.

Als Gegenmaßnahme bleibt mir also nur, die Antenne gegen diese Störungen so weit wie möglich abzuschirmen und dafür zu sorgen, dass der Empfänger auch nur über die Antenne sieht. Wie ich schon gezeigt habe, ist ein zentrales Element dieser Maßnahmen eine vernünftige Mantelwellensperre.

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Alexander von Obert * http://www.dl4no.de/thema/diesel-m.htm
Letzte Änderung: 06.05.08 (Erstfassung)


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