Gestern bekamen wir einen neuen Kühlschrank. Der alte funktionierte nach 13 Jahren zwar noch ganz gut.
Nur zwei Abflüsse für Kondenswasser sind mittlerweile verstopft, so dass wir alle paar Wochen Wasser und Eis entfernen mussten.
Der alte Kühlschrank brauchte, einschließlich Wechselrichter, rund 1 kWh/Tag. Am meisten störte mich der Einschalt-Stromstoß,
der meinen 800-W-Wechselrichter deutlich zum Brummen brachte. Die Anlaufleistung war in der Größe 600-800 W.
Exakt messen kann ich sowas nicht.
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Der neue Kühlschrank hat Energieklasse A und kostete 1.350 EUR incl. Lieferung.
Geräte der Klasse E (früher war das wohl mal A) kosten die Hälfte.
Aber wenn man 200 kWh/a als Stromersparnis und 15 Jahre Nutzungsdauer ansetzt, dann rechnet sich unser Gerät mit ziemlicher Sicherheit.
Der neue Kühlschrank stammt von BSH (früher Bosch-Siemens Hausgeräte) und wurde wohl in Ungarn gebaut.
Die Alternative wäre ein Gerät von Samsung gewesen, das vorzugsweise wegen der Ergonomie verlor:
Da sind keine Griffe dran und die Griffleiste an der Unterseite der Kühlschranktür ist für kleinwüchsige Koreaner wohl gut erreichbar,
nicht aber für groß gewachsene Menschen wie mich.
Zudem gehen die Türen nicht so weit auf, dass man alle Schubladen im gefüllten Zustand raus bekommt.
Warum ich das alles hier schreibe? Weil ich schon den alten Kühlschrank an meiner Notstromversorgung betrieb.
Dort habe ich 12,8 V/300 Ah Akkus (knapp 4 kWh), wobei ich diese Kapazität nur zur Hälfte nutze.
Mit einem Konstantspannungs-Netzteil, das auf 13,10 V eingestellt ist, nutze ich maximal 150 Ah.
Falls der Strom ausfallen sollte, habe ich immer noch weitere 150 Ah, bis hoffentlich die Sonne mal wieder vernünftig scheint.
Wenn mal zwei Tage lag überhaupt keine Sonne schien, übernahm das Konstantspannungs-Netzteil die Stromversorgung.
Abgesehen von den Verlusten der doppelten Wandlung 230 V ->> 12 V -> 230 V passierte also weiter nichts.
So betrieb ich den Kühlschrank letztes Jahr, als wir mal eine Woche Urlaub machten.
Gegenwärtig betreibe ich den Kühlschrank über meinen Energiemonitor. Im Standby-Betrieb braucht der Kühlschrank nur noch 0,5 W.
Dafür hat er aber keine Anzeigen, die bei geschlossenem Gerät sichtbar wären.
Mein Energiemonitor zeigt als Maximalleistung 115 W an, bei einem Leistungsfaktor von 0,98.
Den Kühlschrank sollte man also an einem 200-W-Wechselrichter betreiben können!
Der neue Kühlschrank schaltet den Kompressor auch etwa die halbe Zeit ein, zieht dann aber nur 20-25 W statt 70-100 W beim alten.
Dieser Tastgrad ist nachvollziehbar:
Die Umgebungstemperatur kann auch mal höher sein als die gegenwärtigen 19°C und man will vielleicht auch mal was einfrieren.
In der Bedienungsanleitung steht, man solle Superfreeze 6 Stunden vor dem Einlagern von frischen Gefriergut einschalten.
Quintessenz: Spätestens wenn man kühlpflichtige Medikamente braucht,
ist so ein Kühlschrank und eine Notstromversorgung sinnvoll.
Ich würde da aber nicht einfach eine Powerstation benutzen, die genug Speicherkapazität (1-2 kWh) hat:
Deren Wechselrichter ist typisch so ausgelegt, dass man den Akku innerhalb einer Stunde leernudeln kann.
So ein Wechselrichter hat dann aber mehr Eigenverbrauch als der Kühlschrank verbraucht.
Wer nicht selber basteln will, sollte eine Powerstation mit ungeregeltem 12-V-Ausgang kaufen
und da einen entsprechend kleinen Wechselrichter anschließen.
Ein Ausgang 12 V/10 A wäre aber vermutlich etwas knapp.
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