Diese Seite ist eine zusammenfassende Übersetzung von
http://w8ji.com/loading_inductors.htm.
[Ein paar Begriffsbestimmungen ist für den folgenden Text wichtig:
- Spule bezieht sich auf das physikalische Gebilde.
- Induktivität ist eine elektrische Eigenschaft.
- Ein Belag ist eine verteilte Eigenschaft. So hat ein
Kabel einen Kapazitätsbelag von einigen pF/m.
Wenn hier von "ich" die Rede ist, bezieht sich das
auf Tom, W8JI. Nur in den [eckigen Klammern], wenn es um Verweise
auf noch nicht übersetzte Texte geht, bezieht sich "ich" auf den
Übersetzer.]
Der folgende Text bezieht sich vorzugsweise auf Verlängerungsspulen
für Antennen. In anderen resonanten Gebilden spielen sich
aber die gleichen Vorgänge ab – etwa in den Ausgangskreisen
von Sender-Endstufen. Der Zusammenhang zwischen der Diskussion
hier und dem Wirkungsgrad einer Antenne erschließt sich aber erst
nach Betrachten des Themas Strahlungswiderstand.
Das optimale Verhältnis von Länge und Durchmesser
einer Spule
Die optimale Geometrie hängt stark
vom geplanten Einsatzzweck einer Spule ab. Vor allem Strom,
Spannung und Induktivität beeinflussen das Aussehen:
- Der Strom bestimmt den minimalen Drahtdurchmesser.
- Die Spannung bestimmt minimalen Leiterabstand und
Isolationsbedarf.
- Die benötigte Induktivität beeinflusst sowohl
Materialwahl als auch das Verhältnis von Länge und
Durchmesser.
- Auch Umgebungseinflüsse beeinflussen die Konstruktion,
z.B. wenn die Konstruktion wetterfest sein muss.
Das Thema wird auch dadurch komplexer, dass sich alle diese
Parameter gegenseitig beeinflussen. Packen wir die Spule
beispielsweise in ein wetterfestes Gehäuse, reduziert das die Güte.
Das beruht teilweise auf dielektrischen Verlusten im Gehäuse,
teilweise auf den erhöhten Streukapazitäten. Die Frage ist vor allem,
ob sich diese Änderungen bemerkbar machen. Die einzige
zuverlässige Antwort darauf ist: Das hängt von der
Induktivität und dem System ab, in dem die Spule
eingesetzt wird.
Manche Zusammenhänge dabei sind alles andere als offensichtlich.
Beispielsweise reduzieren Streukapazitäten, also vorzugsweise
die Windungskapazitäten innerhalb der Spule,
die Systembandbreite und erhöhen gleichzeitig die Verluste!
Das bedeutet, dass sich die Güte, und damit der Wirkungsgrad,
nicht aus der Messung der 3-dB-Bandbreite ableiten lässt.
Hochohmige Systeme
Hohe Impedanzen führen zu eher langen als dicken Spulen,
denn eine lange, schlanke Spule hat zwischen ihren Enden eine
geringere Streukapazität. So eine Spule kann auch eine geringere
Kapazität zur Umgebung haben und Verschiebungsströme (durch
die Streukapazitäten) können die Spule weniger kurzschließen.
Auch die besten Isolationsmaterialien reduzieren die Bauelementgüte,
weil die Isoliermaterialien die Streukapazitäten erhöhen. Dabei
kann die Dielektrizitätskonstante des Isolationsmaterials wichtiger
sein als sein Verlustwinkel. Beide Materialwerte sollten natürlich
so niedrig wie möglich sein.
Auch wenn die Grenzen fließend sind: Typische Beispiele für eine
hochohmige Beschaltung ist eine stark verkürzte
Kurzwellen-Mobilantenne oder andere Systeme, bei denen die Spule
Impedanzen im kΩ-Bereich haben muss.
Die Verlängerungsspule rechts ist ein gutes Beispiel, warum Spulen mit
hohen Blindwiderständen länger und dünner sein sollten als solche in
niederohmigen Systemen: Es handelt sich um eine Spule nahe dem Fuß eines
13 m hohen Mastes. Das obere Ende der Spule ist über einen (hier nicht
sichtbaren) Draht mit dem Oberteil des Mastes verbunden.
An der markierten Stelle des Isolators kann man Spuren von
Corona-Entladungen sehen – so hoch werden hier die Spannungen an der
Unterlegscheibe bei einer Sendeleistung von 1 kW.
Das Längen-Durchmesser-Verhältnis von 6:1 sorgt für die nötige
Durchschlagsfestigkeit der Spule.
Je kleiner die externen Schaltungskapazitäten sind, um so
stärker werden die Ströme innerhalb der Spule durch die
Streukapazitäten beeinflusst. Dabei gibt es Kapazitäten innerhalb
der Spule und solche zwischen der Spule und ihrer Umgebung.
Die internen Streukapazitäten lassen sich durch eine längere, dünnere
Spule reduzieren. Das reduziert natürlich auch die magnetische
Kopplung zwischen den Windungen, führt also zu mehr Windungen bei
vorgegebener Induktivität. In hochohmigen Systemen sind deshalb die
erzielbaren Güten geringer.
In hochohmigen Systemen sollten alle Stoffe in der Nähe der Spule
vermieden werden, denn alles außer Luft und Vakuum führt zu höheren
Kapazitäten und verringert so die Güte. Stoffe mit niedrigen Verlusten
wie Teflon oder Polyethylen sind dabei kaum besser als beispielsweise
Fiberglas.
Niederohmige Systeme
Bei niedrigen Impedanzen nähert sich das optimale Verhältnis
von Länge und Durchmesser dem Wert 1:1. Die Streukapazitäten
haben hier einen geringen Einfluss als die Winderstände und
Kapazitäten der umgebenden Schaltung. Kapazitäten und Widerstände
in der Beschaltung haben weitaus größere Einflüsse als die
entsprechenden Eigenschaften der Spule. Auch die Isolation hat
keinen großen Einfluss, weil die Kapazitäten in der Schaltung rund
um die Spule einen viel größeren Einfluss haben als die
Spulenkapazitäten.
Zwei Beispiele für niedrige externe Impedanzen rund um eine
Induktivität sind ein Saugkreis und der Ausgangskreis eines Senders.
In beiden Fällen wird die Induktivität bewusst mit großen
Kapazitäten beschaltet und der Blindwiderstand der Spule ist ein
paar 100 Ω oder weniger. Da spielt etwas Streukapazität keine
große Rolle mehr.
Die Spule aus einem flachen Leiter (edge-wound) links
im Bild eignet
sich sehr gut für den Ausgangskreis eines Senders oder Systeme, in
denen große externe Kapazitäten benutzt werden oder keine großen
Blindwiderstände benötigt werden. Diese Spule hat eine
Längen-Durchmesser-Verhältnis von 1,3:1.
Wenn mehr Blindwiderstand benötigt wird, werden die optimalen Spulen
länger. Die konventionelle Stegspule rechts im Bild hat ein
Längen-Durchmesser-Verhältnis von gut 2:1.
Der optimale Windungsabstand bei niederohmigen Spulen ist etwa
eine Drahtstärke. Zwar entsprechen dem beide Spule nicht so ganz.
Gemeinsam ist ihnen aber, dass sie nach Kräften Isolationsmaterial
oder Dielektrika zwischen den Windungen vermeiden
und die Leiter auch keine Isolation tragen.
Auch die beste Leiterisolation reduziert die Güte. Isolierte
Leiter sollten also nur eingesetzt werden, wenn das Kurzschlüsse
oder Lichtbogen verhindern soll.
Wann ist eine Spulenkonstruktion schwierig?
Es gibt keine klare Trennung zwischen kritischen und
unkritischen Systemen. Wenn beispielsweise der Verlustwiderstand
einer Spule schon viel kleiner ist als der Innenwiderstand der
umgebenden Schaltung, lohnt sich eine weitere Verringerung des
Verlustwiderstandes nicht. Wen interessiert denn, ob der
Ausgangskreis eines 200-W-Senders jetzt 2 W oder 4 W verheizt?
Ein Weg, die Qualität einer Induktivität abzuschätzen, geht über
die Bestimmung der Eigenresonanzfrequenz der Spule ohne weitere
Beschaltung im Vergleich zur Arbeitsfrequenz. Das geht ganz einfach
mit einem Dipmeter: Alle Anschlüsse von der Spule abtrennen
und Dipmeter dranhalten. Antennenanalysatoren eignen sich für
diesen Zweck nicht. Eine gute Spule hat eine Eigenresonanz,
die bei wenigstens der vierfachen Arbeitsfrequenz liegt.
Die Faustregel für Luftspulen:
- ein Verhältnis von Länge zu Durchmesser von 1:1
- eine möglichst hohe Eigenresonanz-Frequenz
Man könnte die Verluste natürlich messen, indem man die Spule in
eine Wärmeisolierung einpackt und die Temperaturerhöhung bei einem
bestimmten Strom misst. Aber Induktivität und Verlustwiderstand
lassen sich viel schneller messen.
Grundsätzliche Kompromisse bei der Konstruktion
Gewicht, Größe und Kosten verhindern oft den Einsatz der
optimalen Konstruktion. Aber ein sorgfältiger Entwurf kann
oft verhindern, dass der Kompromiss die Systemfunktion wesentlich
beeinflusst.
Manche einfachen Systeme verhalten sich auch ganz anders, als man das
erst einmal annimmt. Manche Bastler haben ganz falsche Vorstellungen
davon, wie sich die Spule im System verhält und was in ihr
passiert. So nehmen manche Leute an, bei einer festen Leistung
müsse sich der Strom innerhalb der Spule verringern, weil
die Spannung steigt. Die falsche Annahme hier ist, dass an jedem
Punkt die Leistung das Produkt aus Spannung und Strom sein müsse.
In einem System mit Blindwiderständen, also Kapazitäten und
Induktivitäten, gilt diese Regel aber nicht. Strom und Spannung
sind nicht in Phase, was die Voraussetzung für die obige Annahme
wäre.
Fehlerquellen
Programme und Formeln überschätzen in aller Regel die
erzielbaren Güten. Über die Ursache bin ich mir nicht klar,
aber das passiert oft und häufig ganz drastisch. Entsprechende
Messungen werden leicht verfälscht, entweder durch Messungen weitab
von der Arbeitsfrequenz oder durch unzureichende Methoden und
Messeinrichtungen. Das gilt vor allem für hohe Impedanzen und
hohe Frequenzen.
Am schlimmsten ist das bei manchen Antennenkonstrukteuren und
-herstellern. Die unterschätzen oder ignorieren häufig die
Verluste durch die angeschlossenen Lasten, speziell durch Lastbeläge.
Die Induktivität einer Spiralwicklung hat beispielsweise nur
eine zweistellige Güte, weil ihr Längen-Durchmesser-Verhältnis
extrem ungünstig ist. Die Bandbreite solcher Konstruktionen entsteht
durch die hohen Widerstandsverluste. Anders als oft behauptet ist das
kein verlustfreier Induktivitätsbelag.
Auch mit teuerer Laborausrüstung gelingen wiederholbare Messungen
nur schwer. Beispielsweise benutze ich einen
HP-4191A Impedance Analyzer. Trotzdem prüfe ich
zusätzlich in einer mit Kupferfolie ausgekleideten Kiste
und Vakuum-Kondensatoren (Güte > 50.000). Indem ich Leiterstrom
und Spannung über den Vakuumkondensator messe, oder die Impedanz
bei Serien- oder Parallelresonanz, kann ich Güte oder Wirkwiderstand
bestimmen.
Die höchsten Güten, die ich finden konnte, liegen in der Gegend von
1000. Als Quotient aus Blind- und Wirkwiderstand konnte ich auch
schon etwas höhere Werte messen.
Dabei gibt es fünf häufige Fehler, die es zu vermeiden gilt:
- Maximieren der Güte, wenn der reduzierte Verlustwiderstand
den Wirkungsgrad des Systems nicht wesentlich verbessert.
- Keine Normalisierung des Verlustwiderstands der Spule
auf den Punkt, auf den die Verlustwiderstände der Antenne
normalisiert sind.
- Blindes Vertrauen auf Programme oder Texte, die Güten von
1000 oder mehr versprechen.
- Die Annahme, dass ein bestimmtes Verhältnis von Länge und
Durchmesser immer die beste Leistung garantiert.
- Falsches Anwenden von Formeln für Strahlungs- und
Verlustwiderstände
- Glaube an Behauptungen, dass Stubs oder kontinuierliche
Induktivitätsbeläge niedrigere Verluste verursachen als
gut konstruierte, konzentrierte Verlängerungsspulen.
Sinnvolle Verhältnisse zwischen Länge und Durchmesser
Eine Spule hat zwei kritische Abmessungen, Länge und Durchmesser.
Dieses Verhältnis hat zwei Extremwerte: Spulenlänge gleich
Drahtdurchmesser und Drahtlänge gleich Spulenlänge. Das optimale
Verhältnis liegt irgendwo dazwischen und ist von der Anwendung
abhängig.
Das Verhältnis aus Länge und Durchmesser ist aus zwei Gründen
wichtig:
- Kurze Länge und großer Durchmesser erhöht die inneren
Kapazitäten und dadurch die Verschiebeströme innerhalb
der Spule. Das erhöht die Verluste und verringert
die Bandbreite des Systems. Gleichzeitig haben solche Spulen
eine bessere Kopplung zwischen den Windungen und ein
geringeres Streufeld.
- Längere und dünnere Spulen haben eine schlechtere
magnetische Kopplung zwischen den Windungen und ein größeres
Streufeld. Das erhöht bei einer vorgegebenen Induktivität die
Spulenlänge und dadurch die ohmschen Verluste im Draht.
Zwischen beiden Extremen muss der richtige Kompromiss gefunden
werden. Der ist stark abhängig von den Kapazitäten in der
äußeren Beschaltung und der Betriebsfrequenz.
Nur ein Wert bleibt bei Spulen mit hoher Güte annähernd konstant:
der Windungsabstand. Bei Luftspulen sollte der Abstand zwischen
zwei Windungen dem Drahtdurchmesser entsprechen. Wenn sich zwischen
den Windungen Isoliermaterial befindet, und sei es nur teilweise,
muss der Windungsabstand größer werden. Nur wenn die Beschaltung
der Induktivität sehr große Kapazitäten enthält, können geringere
Windungsabstände, und damit eine bessere magnetische Kopplung der
Windungen, vorteilhaft sein.
Ein Beispiel:
Eine 13,5 μH Luftspule mit 25 mm Durchmesser, 90 mm Länge und
einer Drahtstärke von 3,3 mm (AWG8) habe ich bei 4 MHz gemessen mit:
- Blindwiderstand 339 Ω
- Wirkwiderstand 2,26 Ω
- Güte 150
Ein satt passender Kern aus POM (Delrin) ließ die Güte auf 145 sinken.
Das gleiche Ergebnis lieferte ein Teflon-Kern. Alle drei Werte liegen
innerhalb des Messfehlers meines Netzwerkanalysators, können also
als identisch betrachtet werden.
Die Wirkung von Streukapazitäten
Die Streukapazitäten beeinflussen die Stromverteilung innerhalb
einer Spule:
- Interne Streukapazitäten führen zu zusätzlichen Verschiebeströmen
innerhalb der Spule. In ihr fließen also höhere Ströme als
an den Anschlüssen.
- Externe Streukapazitäten, also solche gegen die Umgebung,
führen zu ungleichen Strömen an den beiden Anschlüssen.
Wenn eine Verlängerungsspule relativ weit oben auf einer Antenne sitzt,
kann man oberhalb durchaus deutlich niedrigere Ströme messen als
unterhalb. In gut durchkonstruierten Systemen ist dieser Effekt aber
gering. Ein großer Unterschied zwischen den Strömen sollte Anlass
sein, die Konstruktion zu überdenken. Denn dieser Effekt reduziert
die Bandbreite und erhöht die Verluste.
Simulieren von Spulen
Viele Simulationsprogramme lassen zwei wesentliche Effekte unter
den Tisch fallen:
- Sie ignorieren die Streukapazitäten innerhalb der Spule.
- Sie ignorieren die Induktionseffekte durch starke
magnetische Felder.
Der erste Effekt sorgt dafür, dass die höchste Güte weit unter der
Selbstresonanzfrequenz auftritt. Der zweite Effekt reduziert die
Güte bei steigender Frequenz oder geringem Windungsabstand. Auch der
Skineffekt beruht auf dem zweiten Effekt, d.h. mit steigender
Frequenz sinkt der genutzte Querschnitt des Leiters.
Wenn ein Modell, eine Vorhersage oder Schätzung keinen starken
Abfall der Güte oberhalb der Eigenresonanz-Frequenz zeigt,
sind die berechneten Güten mit großer Sicherheit grob falsch.
Ich habe mit einigen Programmautoren gesprochen, die von
experimentellen Bestätigungen ihrer Rechenergebnisse berichteten.
Es zeigte sich, dass ihre Messaufbauten auf der Messfrequenz
der Spulen nicht oder nur unzuverlässig arbeiteten! Gütemessungen
weit unterhalb der Arbeitsfrequenz lassen keine Aussagen über die
Eigenschaften auf der Arbeitsfrequenz zu. Wir müssen auf der
Arbeitsfrequenz messen!
Optimale Güte
Häufig wird die Spulengröße übertrieben – in der Hoffnung,
unrealistisch hohe Gütewerte erreichen zu können. Bei besonders
leistungsfähigen Mobilantennen gibt es dafür zahlreiche Beispiele,
bei denen Bodenverluste und andere systemimmanente Verluste eine
viel größere Rolle spielen. Güten von mehreren 100, die an der
oberen Grenze des praktisch erreichbaren liegen, treffen dann auf
sehr hohe anderweitige Verluste. Das muss immer auf den
Antennen-Fußpunkt normalisiert werden.
Natürlich verursachen übertrieben hohe Güten keine
elektrischen Probleme. Aber es gibt einem Punkt, jenseits dessen
die Verbesserung der Sendeleistung Größe und Kosten der Spule
nicht mehr rechtfertigen.
Ein Beispiel dafür zeigt der Artikel über Sperrkreis-Messungen,
bei dem 2,5-mm-Draht und Kupferrohr verglichen werden – ohne
merkliche Leistungsunterschiede. [Diesen Artikel habe ich auch
noch nicht übersetzt.]
Wo soll die Verlängerungsspule hin?
Die optimale Position einer Verlängerungsspule hängt vom
Erdwiderstand und der Gesamtlänge der Antenne ab. Zum Glück ändert
sich der Antennenwirkungsgrad allmählich und ohne Sprünge. Kleine
Anordnungsfehler bleiben in aller Regel ohne große Folgen.
Die Artikel über Mobil- und verkürzte Antennen sowie den
Strahlungswiderstand liefern weitere Hinweise, wie die
Anordnung der Verlängerungsspule den Strahlungswiderstand beeinflusst.
[Nur habe ich diese Artikel noch nicht übersetzt.]
Der Bereich der praktischen Güten
Die höchsten Güten bei Hochfrequenzspulen habe ich bei
Spulen aus Kupferrohr gemessen, wie sie in den Ausgangskreisen
von Sendern mit großer Leistung benutzt werden – zumindest abseits
der Selbstresonanzfrequenz. Große Spulen mit optimaler Geometrie
erreichen durchaus eine Güte von etwa 1000.
Stegspulen ("Miniductors") erreichen für ihre Drahtstärken ganz
überraschende Güten. In der Nähe der Selbstresonanz können sie sogar
größere Spulen übertreffen.
Hier ein paar typische Bereiche für maximale Güte, die ich
gemessen habe:
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Maximale Güte |
Güte bei 80% der Selbstresonanz-Frequenz |
---|
Spule aus Kupferrohr |
600-1100 |
400-600 |
[Edge-wound] |
600-900 |
400-600 |
Miniductor #8 |
500-700 |
300-500 |
Miniductor #12 |
300-500 |
200-400 |
Miniductor #16 |
250-350 |
200-300 |
Großer Eisenpulver-Ringkern,
-2-Mischung, bei 1,8 MHz |
500-600 |
-/- |
Abschließende Kommentare
Das Folgende sollten wir immer im Auge behalten:
- Das optimale Verhältnis von Länge und Durchmesser hängt
von der Anwendung ab.
- Die höchste Güte hat eine Spule weit unterhalb der
Selbstresonanz-Frequenz. In der Selbstresonanz ist die
Güte null – die Spule verhält sich nach außen wie ein
reiner Wirkwiderstand. Oberhalb der Selbstresonanz-Frequenz
verhält sich die Spule wie ein ziemlich schlechter Kondensator.
- Induktivitätsbeläge wie bei einer auf einen Glasfiberstab
gewickelten Antenne sind nichts anderes als Spulen mit einem
sehr schlechten Verhältnis von Länge und Durchmesser. Diese
Bauform verändert den Strahlungswiderstand nicht.
Höchstens wird die die effektive Position der Verlängerungsspule
verändert. Eine optimale Verlängerungsspule hätte weniger
Verluste und den gleichen Strahlungswiderstand.
- Die meisten Güteberechnungen überschätzen die erreichbare
Güte.
- Jegliches Metall in der Nähe der Spule verringert die Güte.
Kupfer oder Eisen haben dabei praktisch den gleichen Einfluss.
- Jegliches Dielektrikum reduziert die Güte – egal wie
niedrig sein Verlustwinkel ist. Jedes Dielektrikum erhöht
die Streukapazitäten und so die Ströme innerhalb der Spule.
Der Effekt wird in der Nähe der Selbstresonanzfrequenz
besonders deutlich.
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